Natto auf westliche Art

Viele Leute konnte ich bisher noch nicht davon überzeugen, dass Natto eine wirklich gute Ergänzung des Speiseplanes wäre. Vielleicht war auch die Zubereitung zu umständlich. Deshalb hier ein neuer Anlauf und eine kurze Wiederholung, was vermutlich an Natto (納豆) so „gesund“ ist:

  1. Natto enthält pro Gramm bis zu zehnmal mehr Bakterien als Yoghurt und noch dazu welche aus dem richtigen Stamm
  2. Natto enthält viele Vitamine, unter anderem Vitamin K2, das sonst fast nirgends vorkommt.
  3. Nattokinase wirkt als natürlicher Blutverdünner
  4. Polyglutaminsäuren binden Kalzium im Knochen
  5. Dipicolinsäure wirkt gegen E.coli und Helicobacter pylori.
  6. EDIT (16.8.2025): neu in aller Munde ist Spermidin, das die Zellgesundheit fördern soll – in Nattou ist dieser Stoff enthalten.

Zusammenfassend lässt sich sagen (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Natt%C5%8D), dass Natto u.a. als wirksam gegen folgende medizinische Probleme angesehen wird: Thromben, Bluthochdruck, Osteoporose und Magengeschwüre.

In meiner Osteopathiepraxis in Konstanz habe ich meist (bitte vorher fragen) eine Kostprobe selbstgemachten Nattous im Kühlschrank. Und hier gibt es Nattou im Frühstücksumfeld.

Die westliche und schnelle Zubereitung geht so:

Nehmen Sie eine kleine Scheibe Waldstaudenkornbrot oder ein handwerklich hergestelltes Roggen-Sauerteigbrot oder z. B. Life Cracker, bestreichen sie diese dünn mit Butter oder Tomatenpaste, verteilen einen Esslöffel Natto darauf, garnieren mit etwas Schnittlauch oder gehackter Frühlingszwiebel und träufeln einige Tropfen Tamari Sauce darüber. Notfalls geht auch Salz. Am Anfang stört die schleimige Konsistenz und der Geschmack nach altem Käse, aber man gewöhnt sich daran. Mit der Zeit möchte zumindest ich es nicht mehr missen.

Falls Sie Natto wohl nicht selbst herstellen möchten: man kann es tiefgefroren im Asia-Laden kaufen, dann aber wohl eher aus gentechnisch „veredelten“ japanischen Bohnen. In Deutschland gibt es einen Hersteller (frischnatto.de), der Natto aus europäischen Sojabohnen in Bio-Qualität herstellt und gekühlt verschickt.

En guete!

Sommersalat mit schwarzem Reis

Immer wieder werden wir gefragt, wie das denn unterwegs mit dem Essen funktionieren soll, da uns die Nahrungsmittelindustrie weitgehend nur mit „essbaren nahrungsähnlichen Substanzen“ (Michael Pollan) versorgt: Da hilft nur 1. Selbermachen und 2. Mit zur Arbeit nehmen.

Hier ein Beispiel für ein leckeres Mittagessen im Büro (d. h. in der Praxis)

Zutaten:

  • Tomaten (aus dem Garten)
  • Gurke (aus dem Garten)
  • Paprika (na…?)
  • einige Esslöffel schwarzer Reis von gestern
  • gewürfelte, gekochte Rote Beete
  • in etwas Kokosöl gebratene Shi-Take Pilze
  • Natto (nur für die wo wännt)

Dressing:

  • Tamari-Sauce

oder

  • Salz und Pfeffer
  • Apfelessig oder Zitronensaft
  • einige Körner, z. B. Kürbiskerne.

Guten Appetit?!

Sommersalat mit frischem Blattspinat

 

Zutaten für den Spinat:

  • Eine Schüssel Spinat (300 g)
  • 3 Knoblauchzehen
  • 1 EL Kokosöl
  • Pfeffer, Salz
  • 200 ml Gemüsebrühe

Zubereitung Spinat:

Pfanne mit Kokosöl heiß werden lassen
Knoblauch zugeben und leicht anrösten
Ganze Spinatblätter in die Pfanne geben
Gemüsebrühe über die Blätter gießen
Pfeffer und Salz zugeben
Kurz garen lassen, bis die Spinatblätter zusammengefallen sind (max. 2 Minuten)

Zutaten für den Salat:

  • 1 Avocado
  • 2 Tomaten
  • 1/2 Paprika
  • 1/2 kleine Orange
  • 2 EL Kürbiskerne
  • Apfelessig
  • 50 ml Gemüsebrühe, warm
  • Pfeffer, Salz
  • Olivenöl
  • Chia-Öl

Zubereitung Salat:

Spinat auf dem Teller als Unterlage ausbreiten
Avocado, Tomaten, Paprika, Orange und Kürbiskerne darauf verteilen
Pfeffer und Salz darüberstreuen
Gemüsebrühe, Essig, Öl über den Salat träufeln, fertig.
Schnell servieren, solange der Spinat noch warm ist.
Das „Rezept“ ist ganz spontan entstanden. Das einzige, was bei dieser Saukälte im Garten gescheit wächst, ist Spinat. Der Rest hat sich dann ergeben … was halt so herumlag. Lassen Sie sich einfach von Ihrem Kühlschrankinhalt inspirieren. Es hat auf jeden Fall sehr lecker geschmeckt.

Als Hauptgericht gab es übrigens einen Auflauf aus Sellerie, Radicchio, dicken weißen Bohnen, Tomatensauce, gestifteten Mandeln und für den Rest der Familie etwas Pecorino oder Parmesan und Feta zum Überbacken.

Waldstaudenkorn-Brot

Nach Jahren der Sauerteigbäckerei ging der Reiz des Neuen etwas verloren. Da entdeckte ich das wunderbare Buch von Michael Pollan: „Kochen. Eine Naturgeschichte der Transformation“. Ein Viertel des Buches handelt vom Weizensauerteig, wie er in Kalifornien zelebriert wird. Das Prinzip müsste sich doch auch auf Roggen bzw. Waldstaudenkorn übertragen lassen? – Tut es. Das Ergebnis meiner Versuche finden Sie auf der Waldstaudenkorn Website.

Viel Spaß!

Frühstück einmal anders

 

 

Ich werde immer wieder gefragt, was man denn überhaupt frühstücken kann oder soll, wenn Milch und Getreide angeblich so schlecht sind.

Vorweg: Wer Getreide und Milch gut verträgt, muss diese Produkte nicht unbedingt weglassen. Allerdings gibt es recht viele Hinweise darauf, dass beide ein Gewöhnungsspotential haben (um nicht das böse Wort „Sucht“ zu verwenden.) Wie auch immer: Dies ist eine reine Beschreibung meines Frühstücks. Ob es für Sie geeignet ist, klären Sie am besten mit Ihrem Therapeuten oder Ernährungsprofi ab.

Zitronenwasser: (nicht auf dem Bild)

Als erstes am Morgen presse ich eine frische Bio-Zitrone aus (wenn möglich Demeter), schütte den Saft in einen Liter Wasser und trinke alles ziemlich schnell. Danach ist Zeit für allerlei morgendliche Verrichtungen und mein Masunaga Dehnungsprogramm. (Siehe Fitness)

Frischer Selleriesaft:

Als nächstes wird ein ganzer Strunk Staudensellerie (grüne Stangen) und ein schönes Stück einer Sellerieknolle durch den Entsafter gejagt. Ergebnis: ein wunderschön grüner Saft. Sofort trinken. Prost!

Vorbereiten des restlichen Frühstücks

Eines meiner Ziele ist es, am morgen schon so viel Flüssigkeit aufzunehmen, dass ich bis weit über die Mittagszeit gut versorgt bin. Denn leider gehöre ich auch zu den Therapeuten, die allen Leuten raten, reichlich zu trinken, um Bindegewebe und Darm gut zu durchfeuchten, aber selbst komme ich oft nicht dazu, etwas zu trinken.

Deshalb kommen noch zwei weitere Gläser „Flüssigkeit“ hinzu:

Kokos-Gemüse-Saft: (lecker)

ein halbes Glas Gemüsesaft. Ich nehme den „Breuss“-Saft des Schweizer Bio-Pioniers Biotta. Ein anderer wird’s auch tun.
ein Schuss Heidelbeersaft (ohne Zucker oder Wasser. Reiner „Muttersaft“)
auffüllen mit Kokoswasser. (keine Kokosmilch)

Ballaststoff-Saft:

2 EL Akacia Pulver (Achtung: langsam anfangen. Am ersten Tag 1 Teelöffel, dann 2, … bis Sie bei der vollen Menge angelangt sind)
1 TL Reishi-Pulver. Unbedingt Bio
ein Schuss Artischockensaft
mit Wasser auffüllen und dann umrühren, damit sich alles auflöst. Evtl. mit einem Stabmixer / Zauberstab nachhelfen oder einen Standmixer verwenden.

Natto:

4 EL gekochter Reis (oder Quinoa, Amaranth) in eine Müslischüssel geben
1 Frühlingszwiebel in kleine Ringe schneiden und darauf geben
1 Stück frischer Kukuma (Kleinfingergröße) darüberreiben
1 Stück Ingwer (Daumengröße) darüberreiben
1 Spur Chili/Cayenne-Pfeffer dazugeben
Mit glutenfreier Tamari-Sauce würzen (Tamari-Sauce hat immer glutenfrei zu sein …)
Wenn der Reis aus dem Kühlschrank kommt, alles etwas erwärmen (Dampfgarer, Ofen, Mikrowelle, Handystrahlen 😉
Und jetzt kommt der Clou: ein EL Natto darübergeben, verrühren und genießen. Oder wie die meisten: wenn’s sein muss, dann halt kein Natto. Aber Sie lassen sich dann das beste entgehen.

Körnermüsli:

4-5 EL einer Körnermischung. Ich nehme Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Sesam, etwas Chia, geschälte Hanfsamen und frisch geschrotete Leinsamen
2 EL frische oder tiefgefrorene Heidelbeeren. (möglichst nicht die fetten Blaubeeren, die innen glasig sind, sondern echte Heidelbeeren. Die sind innen schwarz)
Mit Kokoswasser oder warmem Wasser auffüllen und geniessen.

Leckerli:

Zum Abschluss gönne ich mir 2 Datteln, eine getrocknete Aprikose und einen Mini-Schnitz Feigenbrot aus Spanien. Köstlich. Schöner könnte ich nicht in den Tag starten.

Praxis Dierenbach Konstanz

Praxis für Osteopathie und Myoreflextherapie Ralf Dierenbach