Fruchtzucker im Gemüse?

Im letzen Eintrag ging es um den Fruchtzuckergehalt verschiedener Früchte, Getränke und Süßigkeiten. Was viele nicht berücksichtigen: auch Gemüse enthält Fructose. In kleinen Mengen zwar, aber man sollte es wissen. Nicht etwa, um am Gemüse zu sparen. Aber wenn ich weiß, dass Karotten genauso viel Fruchtzucker enthalten wie Himbeeren, sollte ich nicht täglich händeweise Karotten vor dem Fernseher essen.

Wie schon im letzten Artikel gesagt: der Leber ist es letztlich egal, woher die Fructose kommt, ob aus einem Apfel, einem Gummibärchen, einer Cola, einer Karotte oder einer Zwiebel. Sie sieht nur ein Fructosemolekül und muss es wegschaffen, d.h. in Fett umwandeln.

Was ist zu tun?

  • Viel Gemüse essen – aber nicht immer das mit dem höchsten Fructoseanteil
  • Wenn es einmal viel Karotte oder rote Paprika sein soll, dann entsprechend Süßigkeiten, Süßgetränke oder auch Obst reduzieren, damit die Menge an Fructose insgesamt nicht zu hoch wird.

Fruchtzuckergehalt einiger Gemüse, Daten aus USDA Database.

Gemüse Kohlen-hydrate % Frucht-zucker % 16g Fructose in …
Broccoli 6.6 0.7 2192 gr
Rettich 3.4 0.8 2105 gr
Gurke 3.6 0.9 1808 gr
Paprika, grün 4.6 1.2 1362 gr
Kohlrabi 6.2 1.3 1231 gr
Tomate 3.9 1.4 1168 gr
Zucchini 3.1 1.4 1139 gr
Aubergine 5.9 1.7 958 gr
Rotkraut 7.4 1.8 899 gr
Zwiebel 9.3 1.8 896 gr
Süßkartoffel 20.1 2.0 816 gr
Paprika, rot 6.0 2.3 708 gr
Karotte 9.6 2.3 682 gr

Bitte beachten: Sie sollten keinesfalls 2 kg Broccoli am Tag essen. Es geht hier nur darum zu zeigen, wie viel Fruchtzucker in diesen Gemüsen enthalten ist.

Wieviel Frucht bzw. Fruchtzucker kann ich täglich essen?

Grundlage dieses Artikels ist: Ein Mensch verträgt pro Tag ca. 16-18 gr Fructose (Fruchtzucker), sofern er nicht das zweifelhafte „Glück“ hat, Fruchtzucker nicht im Dünndarm aufnehmen zu können (Fructoseintoleranz). Dann nämlich bekommt er schon bei kleinsten Mengen Fruchtzucker schlimme Krämpfe im Dickdarm und wird aus gutem Grund aufpassen.

Für die anderen gehe ich der Einfachkeit halber von 16 gr Fruchtzucker pro Tag bzw. 5,8 kg pro Jahr aus. Die folgenden Tabellen zeigen, wie viel Gramm eines Lebensmittels 16 gr Fructose enthalten. Beispiel: 230 gr Äpfel oder 650 gr Himbeeren enthalten jeweils 16 gr Fructose. Diese Menge könnte ich also täglich verputzen, wenn ich gesund bin und nicht unter Leberverfettung leide. Aber Achtung: Wenn ich z.B. 230 gr Äpfel gegessen hätte, dürfte ich den Rest des Tages keine Spur von Zucker mehr essen, und Zucker ist überall versteckt. Anders herum:

  • eine Rippe Milchschokolade (8 gr = 2 gr Fructose)
  • ein Stück brauner Würfelzucker (3 gr = 1,5 gr Fructose)
  • 100 ml Orangensaft, egal wie frisch gepresst er ist (4,5 gr Fructose)
  • 200 gr Himbeeren (5 gr Fructose)
  • eine getrocknete Feige (15 gr = 4 gr Fructose)

enthalten zusammen rund 17 Gramm Fructose, die ein Gesunder gerade noch verträgt, ohne langfristig Schaden zu nehmen. Hätten Sie’s gedacht? Einfacher geht’s mit 250 ml Cola oder Limonade (PRO TAG!!), da müssen Sie nicht soviel kauen und der Leber ist egal, woher das Gift kommt.

Übrigens: Der 2-Liter-Kübel Cola im Kino deckt Ihren Fructose-„Bedarf“ für eine ganze Woche. Wenn Sie also gesund sind und sich den Rest der Woche von Fisch, Eiern und Gemüse ernähren, werden Sie auch diesen Anschlag auf Ihre Gesundheit überstehen.

Lebensmitteletiketten verstehen

Wenn Sie nach Zucker fahnden, ist die Zutaten-Liste oft trügerisch, denn die Hersteller (auch Bio) mischen verschiedene Zuckerarten ins Essen. In der Summe ist der Anteil gewaltig. Durch die geschickte Aufteilung fällt das aber kaum auf. Schauen Sie also besser auf die Angaben zu Kohlenhydrate und Zucker. Wenn der Zucker nicht weiter aufgeschlüsselt ist, gilt die Faustregel: 50% davon ist Glucose, 50% Fructose. Ob der Zucker „natürlich“ ist, oder zugefügt, spielt keine Rolle. Zucker ist leider Zucker.

Wie bei vielen Dingen gilt auch bei der Fructose: Die Menge macht das Gift. Sehen Sie die Tabelle bitte als Anregung an, selbst weiterzuforschen, oder sich einen groben Überblick zu verschaffen, welche Mengen an Lebensmitteln gut für Sie sind.

Fruchtzucker ist für die Leber genauso gut (bzw. schlecht) wie Alkohol.

Übrigens: Alkohol macht der Leber genauso zu schaffen wie Fructose. Beide schwimmen im Blut herum, sind aber zu nichts nütze. Die Leber muss beide abbauen – und das geht am einfachsten, wenn sie Fett daraus macht.

Also: 1/8 Liter Rotwein enthält ungefähr 15 gr reinen Alkohol. Soviel verträgt Ihre Leber, wenn Sie kein anderes Problem mit Alkohol haben, aber dann ist Ihr Maß an Alkohol / Fruchtzucker für den Tag voll.

Nochmal, damit es keine Missverständnisse gibt: Sie vertragen am Tag 1/8 l Rotwein (Männer vielleicht etwas mehr, Frauen etwas weniger) ODER ca. 200 gr Äpfel, d.h. einen kleinen Apfel.

An Apple a day….

Tja, wenn es nur dieser eine kleine Apfel wäre und sonst keine Spur von Zucker, Früchten, Säften, verzuckertem Essen oder Alkohol, dann schon. Alles, was darüber hinausgeht, bringt uns auf die Schiefe Bahn, die zu metabolischem Syndrom, Fettleber, Diabetes und und und führen kann.

Aber der Zucker aus Früchten wird doch viel langsamer aufgenommen?

Das kann so sein, muss es aber nicht. In diesem Zusammenhang ist es auch egal, es geht nur um die Gesamtmenge an Fructose. Und ob dieses Gift etwas langsamer oder schneller ins Blut gelangt, spielt keine Rolle.

Anders ist es bei Glucose: hier ist es möglich, dass Blutzuckerspitzen vermieden werden, wenn man auf Lebensmittel zurückgreift, die einen niedrigen Glykämischen Index bzw. eine niedrige Glykämische Last haben. Allerdings gelten die publizierten Werte GI bzw. GL immer nur für gesunde Menschen, die nicht unter Insulinresistenz leiden.

Tagesmenge an Früchten

Die angebene Tagesmenge an Früchten in Gramm gilt, wenn nur diese eine Fruchtzucker-Quelle gegessen wird. Selbstverständlich kann „panaschiert“ werden, z.B. 300 gr Himbeeren, 100 gr Brombeeren, ein kleiner Schnitz Apfel und eine kleine Aprikose. Oder Sie nehmen nur die Hälfte des Obstes, dann reicht es noch für ein kleines Glas (100 ml) Orangensaft.

Frucht Zucker
gesamt (%)
Fructose (%) Maximale
Tagesmenge
Avocado 0.7 0.2 10 kg
Zitrone 6.9 1.3 1217 gr
Brombeere 4.9 2.4 657 gr
Himbeere 4.4 2.5 653 gr
Erdbeere 4.9 2.7 598 gr
Grapefruit 6.9 3.5 454 gr
Papaya 7.8 3.7 429 gr
Pflaume 9.9 3.9 415 gr
Aprikose 9.2 3.9 413 gr
Sauerkirschen 8.5 3.9 409 gr
Pfirsisch 8.4 3.9 409 gr
Wassermelone 6.2 4.0 404 gr
Honigmelone 8.1 4.2 381 gr
Orangen (Navel) 8.5 4.4 364 gr
Kiwi 9.0 4.4 362 gr
Clementinen 9.2 4.6 346 gr
Heidelbeere 10.0 5.0 318 gr
Ananas 9.9 5.1 313 gr
Banane 12.2 6.2 259 gr
Kaki 12.5 6.3 253 gr
Birne 9.8 6.8 236 gr
Apfel 10.4 6.9 231 gr
Granatapfel 15.1 7.9 203 gr
Mango 13.7 8.2 196 gr
Trauben 15.5 8.2 195 gr

Datenquelle: USDA Database

Tagesmenge an Süßungsmitteln und Süßgetränken

Selbstverständlich kommen diese Mengen nicht zu den Früchten dazu. Es geht immer um die Gesamtmenge an Fructose am Tag. 3 getrocknete Feigen und 150 ml Orangensaft, das war’s mit Zucker für den ganzen Tag.

Lebensmittel Zucker
gesamt (%)
Fructose (%) Maximale
Tagesmenge
Orangensaft 8.8 4.5 359 gr
Cola (Getränk) 9.9 5.8 274 gr
Apfelsaft 9.6 6.4 252 gr
Traubensaft 14.2 7.4 217 gr
Schokolade 95% Kakao Sao Tome 4.0 2.0 800 gr
Balsamico Essig 17.0 7.4 217 gr
vgl. Weinessig 0.3 0.0 beliebig
Aprikosen getrocknet 53.4 16.4 97 gr
Tomatenketchup 27.4 9.9 162 gr
Schokolade 50% Kakao Vivani 34.8 17.4 92 gr
Feige, getrocknet 49.7 23.0 70 gr
Twix 48.3 24.1 66 gr
Milchschokolade 51.5 25.8 62 gr
M&M 58.9 29.5 54 gr
Ahornsirup 60.5 30.8 52 gr
Honig ca. 75.9 38.2 42 gr
Brauner Zucker 97.0 48.4 33 gr
Haushaltszucker 100.0 50.0 32 gr
Agavendicksaft 68.0 55.6 29 gr

Bitte fassen Sie diese Werte als Richtwerte auf und kommen nicht auf die Idee, jetzt täglich 10 Tafeln 95% – Schokolade zu essen oder 10 kg Avocados.

Protokoll 27.02.2017

Morgens

  • Grüner Smoothie aus frischer Kokos-/Walnussmilch, Stangensellerie, Spirulina, Wasser und meinem persönlichen Vitamin- und Nährstoffmix.

Mittags Reste vom Vortag

  • Blattspinat mit Knoblauch
  • Gegrillter Radicchio
  • Pakoras
  • Auberginen-Chili Chutney.

Abends

  • 2 Rippchen 95%-ige Schokolade „San Tomé“
  • Salat: Rote Beete – Carpaccio, hauchdünn geschnittener Pecorino-Käse, Ruccola, Chicorée, Walnüsse mit einem Olivenöl, Hanföl, Chia-Öl, Zitronensaft – Dressing mit Rosmarin und Paprikapulver
  • Bisongulasch mit wenig Kichererbsennudeln und den restlichen Pakoras vom Vortag
  • Tulsi-Tee mit ca. 50 gr Kokosnuss-Öl.

Und den ganzen Tag über viel leckeres Leitungswasser aus dem Bodensee. Und nun soll noch jemand sagen, Leute, die sich nach dem Glykoplan ernähren, seien Asketen.

 

Ess-Protokoll

Viele Patienten fühlen sich etwas verloren mit unserem Ernährungsplan und Kochbüchern. Sie wünschen sich einen praktischen, nachvollziehbaren Zugang zur Ernährung.

Deshalb werde ich unregelmäßig berichten, was es bei mir den Tag über zu Essen und Trinken gab, damit man sich ein Bild davon machen kann.

Bitte beachten Sie, dass dies keine Therapie-Empfehlungen sind, ich schreibe lediglich auf, was ich verzehrt habe. Fragen Sie bitte Ihren Arzt, Heilpraktiker oder Ernährungsberater, was für Sie sinnvoll ist.

Pakoras auf die Schnelle – aber lecker!

Wer schon mal beim Inder gegessen hat, kennt sie:  Pakoras. Gemüsescheiben im Kichererbsenteig gebacken – köstlich. Ich habe lange herumprobiert, bis es richtig klappte. Letztlich habe ich eine fertige Mischung für Ayurvedische Crepes verwendet, und für 100g „Mehl“ 180ml Kohlensäurehaltiges Mineralwasser dazugegeben. Verrühren und 20 Minuten stehen lassen, fertig ist der Teig.

Und das kommt dabei heraus:

Pakora – Rezept und Zubereitung

  • 150 g Crepe Mischung (oder Kichererbsenmehl mit indischen Gewürzen nach Geschmack)
  • 270 ml Mineralwasser mit viel Kohlensäure
  • in ca 3mm dicke Scheiben geschnittenes Gemüse: Karotten, Rote Beete, große Zwiebeln, Aubergine, Zucchini, Fenchel, Sellerie ……
  • und/oder in kleine Stücke (ca 5mm) geschnittenes Gemüse
  • 500g Kokosöl, desodierert oder Original (erste Pressung, „vco“)
  • Tomatensauce, Chutneys, Papadams nach Vorliebe dazu.

Zubereitung:

  • Mehl und Wasser zu einem Teig verrühren und ca 20 min stehen lassen
  • in der Zwischenzeit das Gemüse in ca 3-4 mm dicke Scheiben schneiden und/oder in ca 5mm kleine Stücke
  • Kokosöl in einer kleinen Pfanne erhitzen, damit es in der Pfanne hoch steht. In einer großen Pfanne ist zwar mehr Platz, aber dann brauchen Sie auch mehr Öl.
  • Gemüsescheiben in den Teig tauchen und vorsichtig in das heiße Fett legen.
  • Nach kurzer Zeit werden die Pakora von unten braun, dann wenden, nochmal braten lassen, dann herausnehmen, auf Küchenkrepp abtropfen lassen und im Backofen bei 95 °C warmhalten.
  • Wenn Sie sich für die Küchlein statt der Scheiben entschieden haben, schütten Sie einfach das Gemüse (ca 200g) in den Teig und verrühren alles.
  • Nehmen Sie den Teig nun löffelweise aus der Schüssel und setzen ihn vorsichtig in das heiße Öl. etwas Abstand wahren, sonst kleben sie Pakora zusammen. Nach ein paar Minuten wenden, weiter frittieren und dann herausnehmen.
  • Fertig. Das kann jeder, oder?
  • Wenn das Öl abgekühlt ist, gieße ich es durch ein Teesieb zurück ins Glas, für die nächste Frittieraktion.

Guten Appetit.

Tee mit Kokosöl – geht’s noch?

Ich gebe zu, auf diese Idee bin selbst ich nicht gekommen. und ich bin ständig auf der Suche nach Möglichkeiten, mehr Kokosöl im mich hineinzubringen.

Die Zubereitung ist denkbar einfach: auf eine Tasse heißen Tee gibt man einen reichlichen Esslöffel Kokosöl und lässt es schmelzen. Anschließend kann man den heißen Tee durch die kühlende Ölschicht hindurch „schlürfen“. Aber Achtung nach dem kühlen Öl kommt wieder heißer Tee, also trotzdem erstmal abkühlen lassen.

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Zucker – welchen kann man gefahrlos verwenden?

Ein unangenehmes Wort vorab: wenn es süß ist, ist es schlecht. Zumindest in den Mengen, die heutzutage konsumiert werden. 5 kg Zucker im Jahr – geschenkt. Aber 100 kg und mehr – das verträgt kein Mensch auf Dauer. Die Industrie wird nicht müde, uns immer mehr Zucker unterzujubeln – denn Zucker ist der optimale Geschmacksverstärker und spottbillig zu haben.

Was verstehen wir unter Zucker? Nicht nur das weiße Pulver aus dem Supermarkt. Eine unvollständige Aufstellung:

Die Zucker-Liste

  • Weißer Zucker
  • Brauner Zucker
  • Roh-Rohrzucker
  • Kokosblütenzucker
  • Agavendicksaft
  • Trockenfrüchte
  • Orangen- und andere Fruchtsäfte
  • Obst (Ausnahme: manche Beeren)
  • Süßgetränke, „Energy“-drinks
  • und viele mehr….

Dies alles sind „Lebensmittel“, die abgesehen vom evtl. enthaltenen Wasser aus unterschiedlichen Anteilen von Glucose (Traubenzucker) und Fructose (Fruchtzucker) bestehen. Teils liegen diese beiden Zuckerarten einzeln vor – z.B: im Honig und im Agavendicksaft), teils gebunden in Form eines Doppelmoleküls (Sacharose bzw. Sucrose) Was bewirken diese beiden Zuckerarten im Körper?

Fructose (Fruchtzucker)

Der Einfachzucker Fructose kann in Körper kaum verstoffwechselt werden, aber der Dünndarm nimmt ihn im Normalfall reichlich aus der Nahrung auf. Täte er das nicht, hätten fast alle modernen Menschen andauernd schlimme Bauchkrämpfe, so wie es Menschen mit einer Fruchtzuckermalabsorption tatsächlich haben. Da das alles andere als angenehm ist, verzichten diese Menschen freiwillig auf (Frucht-)Zucker.

Wir anderen nehmen den Fruchtzucker ins Blut auf – anfangen kann der Körper aber kaum etwas damit. Aus Sicht der Körpers schwimmt jetzt ein nutzloser Fremdstoff im Blut herum – kurzum: ein Gift, das schnellstmöglich weg muss. Zuständig hierfür ist die Leber. Sie wandelt den Fruchtzucker genau wie Alkohol in Fett um. Dieses Fett bleibt in der Leben liegen, wenn Sie nicht regelmäßig Sport treiben. Wenn Ihr Arzt eine Ultraschalluntersuchung macht, wird er mit großer Wahrscheinlichkeit von einem „Wohlstandsleberchen“ sprechen. Wie niedlich! Dummerweise ist dieses Leberchen die Vorstufe von Diabetes, Herz- Kreislauferkrankungen und so weiter. Genauer würde man den Zustand Ihrer Leber als „Nichtalkoholische Fettleberkrankheit“ (NAFLD), bis hin zum „NASH-Syndrom“ (Nicht Alkoholische Steatohepatitis). Ob das „Nicht“ in diesen Krankheiten auf Sie zutrifft, müssen Sie selbst wissen. Faustregel: 100g Fruchtzucker wirken auf die Leber genauso gut oder genauso schlecht wie 100g reiner Alkohol.

Kurz und knackig: Fruchtzucker und damit auch Früchte im Übermaß sind NICHT, NICHT, NICHT gesund. Und nicht vergessen: der normale Haushaltszucker besteht bereits zur Hälfte aus Fruchtzucker.

Glucose (Traubenzucker)

 

 

Lebensmittel-Vorrat „Reif für die Insel“

In letzter Zeit greift wieder die Angst vor Versorgungsengpässen um sich. Oft ist zu lesen, was man als Lebensmittel Notvorrat horten soll, um für schlechte Zeit gerüstet zu sein. Ganz vorne auf der Liste: Mehl und Zucker. Für die „Energieversorgung“.

Ich habe mir deshalb schon länger überlegt, wie mein Lebensmittel Notvorrat aussehen würde. So schwierig ist das gar nicht, weil ich ohnehin in größeren Mengen einkaufe, um bessere Preise zu bekommen.

Meine Top – 10 als Lebensmittel Notvorrat – haltbar

  1. vco = Virgin Coconut Oil = kaltgepresstes Bio Kokosöl
  2. Hanföl, Olivenöl, Chia-Öl und Ancha-Inchi-Öl
  3. Salz
  4. Waldstaudenkorn Vollkornmehl oder ganze Körner
  5. Kichererbsen + Kicherbsenenmehl, Linsen und Bohnen, Schwarzer Piemont-Reis
  6. Bio Sardinen im Glas
  7. Ghee
  8. Kokosraspel und/oder Kokosmus
  9. Nüsse, Mandeln
  10. Trockenfleisch vom Weidevieh

Damit sollte man eigentlich ganz gut über die Runden kommen. Ganz klar ist: wenn ich nichts anderes bekomme, würde ich Weißmehl und Zucker jeder Baumrinde oder Schuhsohle vorziehen, aber nur, wenn es unbedingt sein muss.

Top-10 – frisch

  1. Eier von Hühnern mit Gras-Auslauf
  2. Gemüse aus dem Garten – also Samen bunkern
  3. Fisch aus dem See bzw. besser aus der See.
  4. Kräuter aus dem Garten, oder Wildkräuter
  5. Beeren aus dem Garten
  6. Maibutter
  7. Schafskäse
  8. Schokolade, 95%-100% Kakao (nicht frisch, aber ich hatte oben keinen Platz mehr …)
  9. Wasser / Wasserfilter
  10. Rotwein

Top – X Geräte

  1. Vitamix
  2. Backofen, Herd oder Streichhölzer
  3. Solarkollektor (Photovoltaik) mit Wechselrichter oder Generator
  4. Diverse Messer
  5. Axt
  6. Edelstahl Töpfe
  7. Solarkocher

Die Liste ist nicht vollständig, es sind Dinge, die mir gerade spontan in den Sinn gekommen sind. Über Kommentare würde ich mich sehr freuen.

Fette – lebensnotwendig, aber welches sind die „Guten“?

In diesem Beitrag stelle ich kurz einige Empfehlungen zusammen, welche Fette wofür verwendet werden sollten. Warum, das möchte ich gerne in einem separaten Text versuchen zu erklären.

Zum Heißmachen: Backen, Braten, Kochen

Verwenden Sie hierzu möglichst nur gesättigte Fettsäuren, diese sind hitzebeständig und mutieren nicht zu toxischen Transfetten.

  • Natives Bio Kokosöl (auch vco = virgin coconut oil genannt)
  • Desodoriertes bio Koksöl, auch „mild gedämpft“. Für Leute die den Geruch von Kokosöl nicht mögen.
  • Ghee
  • Butterschmalz. Ist das nicht das gleiche wie Ghee? Von der Zusammensetzung ist es es wohl auch 100% Butterfett, aber Ghee wird aus echter Butter hergestellt, bei Butterschmalz bin ich mir nicht sicher, lerne aber gerne dazu.
  • Butter

Olivenöl nach dem Kochen für den Geschmack dazugeben, aber nicht mitkochen oder -braten. Olivenöl verliert bei ca 90°C den Geschmack, schade drum. Wenn es richtig heiß wird, geht auch das teure Olivenöl „kaputt“.

Die Reihenfolge ist nicht zufällig gewählt. Das Beste steht oben.

Kalt, für Salate

Verwenden Sie hier Öle, die möglichst viel Omega 3 Fettsäuren und möglichst wenig Omega 6 Fettsäuren enthalten. Olivenöl hat hauptsächlich Ölsäure, eine Omega 9 Fettsäure. Olivenöl ist in dieser Hinsicht also eher neutral einzustufen.

  • Leinöl ca 50% Omega 3, wird aber leider sehr leicht ranzig und ist dann nicht mehr genießbar. Alternativ frisch geschrotete Leinsamen verwenden. Alternative: Leindotteröl, heisst ähnlich, hat fast die gleiche Fettsäurenzusammensetzung, ist aber eine ganz andere Pflanze.
  • Neu: Leindotteröl – aus einer komplett anderen Pflanze als Leinöl – hat ähnlich viel Omega 3 (Alpha-Linolensäure) wie Leinöl, ist aber besser haltbar.
  • Chia Öl
  • Ancha Inchi Öl: über 50% Omega 3
  • Hanföl ca 25% Omega 3, ca 75% Omega 6. Enthält aber auch Dihomogammalinolensäure: Omega 6, aber sinnvoll.

Wenn Sie diese „Omega“ Öle erhitzen, gehen sie kaputt, d.h. es entstehen Transfette. Und die wollen Sie nicht mal Ihrem ärgsten Feind geben, geschweige denn Ihrer Familie. Am besten kaufen Sie die Öle in kleinen Flaschen und bewahren sie in der Gefriertruhe auf. Nach dem Öffnen dann bitte im Kühlschrank aufbewahren.

Frittieren mit Sonnenblumenöl?

Fast alle Chips sind mit Sonnenblumenöl frittiert. Auch die leckeren Gemüsechips vom Bioladen. Wenn Sie andere finden, freue ich mich auf einen Hinweis. Ich habe übrigens in den USA tatsächlich ein paar sündhaft teure Kartoffelchips gefunden, die mit Kokosöl frittiert waren. Es ginge also schon, wenn man nur wollte …

Aber was wird in Deutschland verwendet? Das Omega 6 reiche Sonnenblumenöl. Omega 6 ist ohne hin „schlecht“, weil fast alle Menschen viel zuviel davon haben und ausserden geht es beim Frittieren kaputt, weil „ungesättigt“. Ob das evtl. daran liegt, dass Sonnenblumenöl nach Palmöl das billigste Öl ist, das man so kaufen kann?

Update 2025: in den USA sind Transfette (teilweise gehärtete Fette) seit Jahrzehnten kennzeichnungspflichtig und seit einigen Jahren verboten. Meine Begeisterung darüber war gross – bis mir auffiel, dass die teilweise gehärteten Fette nunmehr durch vollständig gehärtete ersetzt wurden. Diese entsprechen langkettigen  gesättigten Fetten. Damit wurde nun leider der Teufel mit dem Beelzebub ausgetrieben …. und kaum jemandem ist es aufgefallen. Mehr zu Fetten erzählen ich Ihnen gerne in der Osteopathie-Praxis in Konstanz am Stephansplatz. Aber Achtung: ich werde einiges in Frage stellen.

Schwarzes Sushi – probieren!

54 Jahre kein Sushi – und jetzt ganz wild drauf – wie kommt’s. Zum einen haben unsere lieben Freunde aus Hawaii uns gezeigt, wie es geht – mit ganz wenig Reis und ganz viel Fisch und Gemüse. Und dann kam ich noch auf die Idee, schwarzen statt weißem Reis zu verwenden. Claudia zeigte mir, wie man nur einzige Reiskornlage auf dem Noori (Seetangblatt) verteilt, damit bleibt viel mehr Platz die eigentlich schmackhaften Zutaten,

Meistens mache ich etwas mehr, als wir verdrücken können – der Rest kommt in den Kühlschrank und wird am nächsten Morgen als Vesper mitgenommen.

Was man dazu braucht?

  • Noori
  • Reis-Essig
  • Schwarzer Piemont-Reis oder schwarzer Piemont Klebereis. Ich kaufe ihn bei Reishunger.de. Wer andere Quellen weiß: nur her damit.
  • Thunfisch in Sushi Qualität, Lachs, Nordseekrabben
  • Gemüse: Paprika, Gurken, Avocado, Selleriestangen, Gelbe Rüben, alles in lange Streifen geschnitten.
  • Tamari-Sauce nach Geschmack
  • Eingelegter Ingwer und/oder Galgant
  • Reines Wasabi-Pulver, Nicht das Zeug nach Wasabi Art. Das ist Meerettich-Pulver mit grüner Farbe.
  • Bambus-Matte (Makisu) zum Einrollen. Ich habe meine in eine Plastiktüte eingeschweißt, dann bleibt der Reis nicht in den Rillen hängen.
  • Wie geht’s? Vielleicht drehen wir mal ein Video, wenn mein Sohn wieder im Land ist. Bis dahin finden sich sicher gute Anleitungen bei Youtube.

Sushi mit schwarzem Piemont-Reis, Thunfisch, Nordseekrabben, Avocado, Paprika  und Gurken

Praxis Dierenbach Konstanz

Praxis für Osteopathie und Myoreflextherapie Ralf Dierenbach